20. September 2022

Die Basics beim Tapezieren (von Vliestapeten)

Du hast beschlossen, dass dein Zuhause ein wenig frischen Wind verträgt und dir sind auch schon ein, zwei Tapeten ins Auge gestochen, die sich gut in deiner Bude machen würden? Du befürchtest aber, dass Tapezieren zu aufwändig oder zu kompliziert ist und du weißt ja auch gar nicht, was man alles dafür braucht? Keine Sorge, mit unseren Anleitungen erklären wir dir Schritt für Schritt was zu tun ist und was du brauchst. Damit kannst du deinen Raum im Handumdrehen neu gestalten und das geht sogar einfach und unkompliziert.

Die wichtigsten Hilfsmittel

Das maßgebende Tool für alle Fragen zum Tapezieren ist unsere Checkliste, wo du alle benötigten Materialien und Werkzeuge für jedes Vorhaben findest und sie bequem auf dem PDF abhaken kannst. Bei uns im Shop findest du auch das wichtigste Zubehör, das dir vielleicht noch fehlt. 

Hier stellen wir dir nochmal kurz die essenziellen Werkzeuge vor und erklären, wofür sie eigentlich gut sind - weil wir ja nicht alle Malermeister oder erfahrene Heimwerker und Tapezierprofis sind.

Zum Tapezieren

Kleisterroller

Ein großer Vorteil von Vliestapeten ist, dass sie nicht selbst eingekleistert werden müssen, sondern nur die Wand. Deswegen brauchst du einen geeigneten Kleisterroller zum Aufbringen des Kleisters direkt auf die Wand. Gut geeignet ist hier z.B. unser Kleisterroller KOMFORT 18cm. 

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Abstreifgitter

Um die richtige Menge an Kleister auf die Wand zu bringen, ist ein Abstreifgitter sinnvoll. Tauche deinen Kleisterroller vollständig in den fertig angerührten Kleister und streiche danach einmal über das Abstreifgitter. Danach rollst du mit dem Kleisterroller solange über die ausgemessene Wandfläche bis sich kein Kleister mehr auftragen lässt und wiederholst dieses Vorgehen bis die Wand satt mit Kleister bestrichen ist.

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Kleister

Für das Tapezieren von Vliestapeten ist es wichtig, einen geeigneten hochwertigen Vliestapetenkleister zu verwenden. Wir empfehlen unseren Vliestapetenkleister extra-stark. Um den Kleister zubereiten zu können, benötigst du einen Eimer und einen Rührstab. Beachte beim Mischen des Kleisters die Herstellervorgaben und die empfohlene Quellzeit. Beim Rühren kommt es darauf an, Klümpchen zu vermeiden und eine homogene Konsistenz herzustellen. Es kann in Einzelfällen sinnvoll sein, die Konsistenz des Kleisters dem Untergrund oder der Tapete anzupassen. Stärker saugende, nicht grundierte Untergründe brauchen dünnflüssigeren Kleister, während für schwere Tapeten, die mit Glasperlen oder Granit besetzt sind, eine dickflüssigere Mischung zu empfehlen ist.

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Vliestapeten-Kleister zum Kleben von Tapeten aller Art sehr stark

Tapezierbürste

Eine Tapezierbürste dient dazu, die Tapete nach dem Einkleistern der Wand fest an die Wand zu drücken, ohne sie dabei zu beschädigen. Gerade für Vliestapeten sind weichere Werkzeuge wie eine Tapezierbürste oder Andrückroller zu empfehlen. Am besten streichst du von der Mitte der Tapetenbahn zu den Seiten, um Luftblasen zu vermeiden. Ähnlich gehst du vor, wenn du bereits entstandene Luftblasen herausdrücken möchtest.

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Andrückroller / Andruckwalze

Der Andrückroller oder auch Andrück- bzw. Andruckwalze soll, wie der Name schon sagt, die Tapete an die Wand drücken. Sie sollte aus weichem Kunststoff oder Moosgummi hergestellt sein, da das sehr schonend insbesondere für Vliestapeten ist. Sie ist gut geeignet, um Luftblasen zur Seite herauszustreichen und die Nähte zu fixieren. Bitte keine Tapezierspachtel verwenden, da sie gerade für veredelte Tapeten nicht geeignet sind.

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Nahtroller

Auch der Nahtroller dient zum präzisen Andrücken und Fixieren der Tapetennähte und ist wegen seinem weichen Kunststoffmaterial ebenfalls für empfindliche Tapeten geeignet. Auch hier arbeitest du von der Mitte der Tapete zum Rand hin.

Abreißlineal

Mit dem Abreißlineal, ähnlich wie auch mit der Beschneidekante, kannst du bei Bedarf ganz bequem und sauber Tapeten oben und unten an der Wand kürzen. Dazu legst du das Lineal, das in der Regel mindestens Bahnbreite hat, an die geklebte Tapete an und schneidest die Tapete mit einem Universalmesser entlang der Kante ab.

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Wasserwaage

Die Wasserwaage brauchst du beim Tapezieren, um ein „gerades“ Ergebnis zu bekommen. Zuerst solltest du dir vor dem Tapezieren unbedingt senkrechte Hilfslinien für das Kleben der Bahnen anzeichnen. Außerdem ist es ratsam, bei einer bereits leicht angedrückten Bahn mit der Wasserwaage zu überprüfen, ob sie wirklich senkrecht zu den Raumkanten ausgerichtet ist und gegebenenfalls zu korrigieren.

Zollstock / Metermaß

Mit einem Zollstock oder Metermaß misst du die richtigen Bahnlängen vor dem Zuschneiden der Tapete ab und die Fläche an der Wand, an die du deinen Kleister und danach deine Tapetenbahn anbringen möchtest.

Universalmesser / Cuttermesser

Mit einem Universal- oder Cuttermesser kannst du Tapeten problemlos an der Wand kürzen - sauber, einfach und schnell. Verwende dazu am besten das Abreißlineal.

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Bleistift

Den Bleistift brauchst du, um dir Markierungen an der Wand zu machen. Insbesondere bei Fototapeten ist es wichtig, die Wandmitte zu ermitteln und die Flächen und Ecken für die notwendigen Tapetenbahnen zu kennzeichnen. Das ist jedoch auch bei anderen Tapeten zu empfehlen. Verwende zum Anzeichnen ebenfalls eine Wasserwaage und einen Zollstock.

Pinsel

Ein flacher Pinsel ist gut geeignet, um Kleister auf kleinere Flächen aufzutragen oder bei abstehenden Tapetenecken erneut Kleister zu verstreichen, um diese wieder anzukleben.

Lappen / Schwamm

Mit einem feuchten Lappen oder Schwamm kannst du Kleisterreste vorsichtig abwischen, wenn die Tapeten waschbeständig ist (siehe Einleger oder Tapetenbeschreibung im Onlineshop). Bei empfindlichen Tapeten solltest du besser nur tupfen.

Zum Grundieren

Malervlies

Mit Malervlies kannst du kleinere Mängel deines Untergrunds vor dem Tapezieren sehr gut beheben: Das feine, aber robuste Textilgewebe sorgt für mehr Festigkeit, gleicht Farbunterschiede und Risse aus und sorgt für eine weder zu starke noch zu schwache Saugfähigkeit des Untergrunds. Außerdem ist mit einer Grundierung mit Malervlies das Ablösen der Tapeten später völlig problemlos möglich. Wir empfehlen unseren hochwertigen und besonders nachhaltigen Malervlies Pro 150.

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Tapetengrundierung

Außer Malervlies können auch andere Grundanstrichstoffe zum Grundieren des Untergrunds verwendet werden. In einigen Fällen reicht Vorkleistern aus, insbesondere bei stark saugendem Beton und Neubauputzflächen. Häufig wird pigmentierter oder unpigmentierter Tiefengrund verwendet, bei Gipskartonplatten ist Wechselgrund empfehlenswert.

Zum Ablösen von Tapete

Wasser-Spülmittelgemisch

Bei dünneren Tapetenrückständen reicht in der Regel das Einweichen mit einem Gemisch aus Wasser und Spülmittel, um die Überreste mit einem Spachtel entfernen zu können.

Tapetenlöser

Bei hartnäckigeren Überresten trage den Tapetenlöser nach Anleitung auf und löse die Reste nach der vorgegebenen Einwirkzeit mit einem Spachtel ab.

Igelwalze / Stachelwalze / Nagelwalze / Tapetenwolf / Tapetenigel

Zum Perforieren alter Tapetenüberreste, die sich nicht einfach abziehen lassen, dient die Igelwalze. Dadurch wird das Material aufnahmefähiger für den Tapetenlöser und kann nach der Einwirkzeit mit Tapetenschaber oder Spachtel abgelöst werden.

Quast / breiter Pinsel

Zum Auftragen des Wasser-Spülmittelgemischs oder des Tapetenlösers verwendest du am besten einen Quast oder einen breiten Pinsel.

Tapetenschaber

Um Tapetenreste abzukratzen, ist ein Tapetenschaber mit langem Griff und breiter Klinge bestens geeignet.

Spachtel

Mit einem Spachtel lassen sich Tapetenreste gut ablösen. Je breiter die Klinge, desto mehr Material kannst du abkratzen.

Wie viele Rollen Tapete brauche ich eigentlich?

Insbesondere bei Tapeten mit Rapport und versetztem Ansatz ist es gar nicht so einfach, die richtige Anzahl an Tapetenrollen zu ermitteln. Denn hier musst du ja nicht einfach nur die Raumhöhe mit der Anzahl der Bahnen multiplizieren, sondern den Musterversatz mit einberechnen.

Wenn du dich für eine Hohenberger Tapete entschieden hast, ist es allerdings besonders leicht. Denn bei jeder Tapete findest du im Online-Shop unseren Tapetenbedarfsrechner, der spezifisch für diese Tapete ermittelt, wie viele Rollen du brauchst. Einfach Wandlänge und Wandhöhe in Zentimeter eingeben, und der Rechner stellt dir die richtige Rollenanzahl zur Verfügung. Lege diese dann mit ein bis zwei Rollen Ersatzmaterial in den Warenkorb und es kann bald losgehen mit der Verschönerung deines Zuhauses.

Muss ich meinen Untergrund behandeln?

Um ein schönes, sauberes, glattes Tapezierergebnis zu erhalten, ist der Untergrund beim Tapezieren sehr wichtig. Dies gilt bei hellen Tapeten umso mehr, da hier der der Untergrund durchscheinen könnte. Grundsätzlich sollte der Untergrund glatt, sauber, einfarbig hell, fest, trocken und saugfähig sein. Unebenheiten, Risse, Farbunterschiede und manchmal auch zu viel Feuchtigkeit kannst du sofort erkennen, für alles andere gibt es einfache Tests:

  • Die Festigkeit kannst du durch Aufkleben von etwa zehn Zentimeter Klebeband auf die Wand testen. Bleiben beim Abziehen Farbrückstände kleben? Oder du kratzt vorsichtig mit einem Spachtel über die Wand - platzt der Anstrich ab, ist die Wand nicht fest genug. 
  • Sandende oder kreidende Anstriche sind ebenfalls keine gute Grundlage für Tapete. Du kannst das testen, indem du mit deiner Hand über die Wand streichst: Sind sandige oder weiße Rückstände auf deiner Handfläche zu sehen? 
  • Die Feuchtigkeit kannst du durch das Ankleben einer festen Folie an die Wand testen. Prüfe nach 24 Stunden, ob sich Kondenswasser niedergeschlagen hat. Wenn ja, dann ist die Wand zu feucht. 
  • Die Saugfähigkeit des Untergrunds testest du am besten mit der Benetzungsprobe: Wenn die Wand sich nach dem Benetzen mit Wasser stark dunkel verfärbt, ist sie zu saugfähig. Perlt das Wasser ab, ist die Wand zu wenig saugfähig.

Kannst du ein Häkchen bei jedem dieser Punkte machen? Gratulation, du kannst direkt mit dem Tapezieren beginnen. Am besten entstaubst du deine Wand vorher noch mit einem Antistatiktuch oder deinem Staubsauger.

Hast du kleinere Mängel festgestellt? Viele davon lassen sich mit Malervlies ganz leicht beheben.

Ist deine Wand zu dunkel, gibt es zu große Farbunterschiede, ist der Untergrund zu saugfähig oder auch bei sandenden oder kreidenden Anstrichen hilft die Grundierung mit Malervlies. Denn damit können alte poröse und stark saugende Untergründe verfestigt, Farbunterschiede aufgehoben und sogar kleinere Risse und Unebenheiten ausgeglichen werden. Auch bei Raufasern im Untergrund solltest du mit Malervlies grundieren. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass sich mit Malervlies grundierte Tapeten später leichter entfernen lassen.

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Bei größeren Mängeln sind leider meist umfangreichere Arbeiten notwendig.

Sind noch alte Tapeten auf deinen Wänden, solltest du diese unbedingt restlos entfernen. Wie du das schnell und problemlos schaffst, erfährst du in unserer Anleitung. Größere Risse und Löcher kannst du mit Spachtelmasse zuspachteln. Gröbere Unebenheiten solltest du abschleifen. Wenn deine Wand viel Feuchtigkeit oder sogar Schimmel aufweist, solltest du am besten eine Fachfirma zu Rate ziehen. 

Gerade nach solchen umfassenderen Renovierungsarbeiten, die beispielsweise durch Spachtelmasse große Farbunterschiede hinterlassen, ist eine Grundierung der Wand essenziell. Wir empfehlen dafür Malervlies, du kannst jedoch auch flüssige Grundierungen wie Tiefengrund mit Farbanteil verwenden.

Wie löse ich alte Tapeten von der Wand?

Alte Tapeten sind beim Tapezieren ein No-Go - sie müssen in jedem Fall entfernt werden. Auch hier macht es einen Unterschied, ob es sich um Vlies- oder Papiertapeten handelt und ob ein hochwertiger Vlieskleber verwendet wurde. 

Während sich Vliestapeten, also auch alle Hohenberger Tapeten, in der Regel einfach trocken von der Wand abziehen lassen, gilt das nicht für Papiertapeten

Hier bleiben oft Rückstände übrig, die in Flüssigkeit eingeweicht und danach mit einem Tapetenschaber oder Spachtel abgekratzt werden müssen. Für dünnere Überreste kannst du entweder ein Gemisch aus Wasser und Tapetenlöser oder auch erstmal nur Wasser und Spülmittel zum Einweichen verwenden. Festere und wasserundurchlässige Tapetenresten solltest du vor dem Einweichen mit einer Igelwalze oder einem Tapetenwolf bearbeiten, um sie aufnahmefähiger für die Mischung zu machen. Dafür fährst du großflächig über die Tapetenüberreste, um diese zu perforieren. Sei dabei nicht zu ungestüm, um den Untergrund nicht zu beschädigen. Danach mischt du den Tapetenlöser nach Anleitung mit Wasser und trägst ihn mit einem Quast oder einem breiten Pinsel großzügig auf die Wand auf. Lasse ihn nach Herstellervorgaben einweichen. Mit einem Spachtel kannst du dann die Tapetenreste ablösen, indem du ihn unter die eingeweichten Rückstände schiebst. Lassen sie sich nicht leicht lösen, trage erneut Tapetenlöser auf.